Eine Zwangsstörung, auch als Zwangserkrankung bekannt, ist eine psychische Erkrankung, die durch wiederkehrende, unangenehme Gedanken und Verhaltensweisen gekennzeichnet ist, die der Patient nicht kontrollieren kann. Diese Gedanken und Verhaltensweisen, auch als Zwänge bezeichnet, werden als unangemessen und sinnlos empfunden, aber trotzdem durchgeführt, um Angst und Unbehagen zu vermeiden.
Symptomatik:
Die Symptome einer Zwangsstörung können von Person zu Person unterschiedlich sein, können jedoch Gedanken, Verhaltensweisen und körperliche Symptome umfassen. Gedanken, die häufig bei Zwangsstörungen auftreten, sind beispielsweise Angst vor Ansteckung, Angst vor Schaden, Angst vor Gotteslästerung und Angst vor Schande. Verhaltensweisen, die häufig bei Zwangsstörungen auftreten, sind beispielsweise Rituale, wie Händewaschen, Kontrollieren von Türen und Lichtern, Nachprüfen von Sicherheitseinrichtungen, sowie körperliche Symptome wie Herzklopfen, Schwitzen und Zittern.
Diagnosekriterien nach ICD-10:
Die Diagn einer Zwangsstörung wird gemäß den Kriterien des International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10) gestellt. Diese Kriterien umfassen mindestens einen Monat lang wiederkehrende, unangenehme Gedanken, Impulse oder Verhaltensweisen, die als Zwang bezeichnet werden, sowie ein erhebliches Maß an Leiden oder Beeinträchtigung im täglichen Leben.
Medikamentöse Behandlung:
Die medikamentöse Behandlung von Zwangsstörungen umfasst in der Regel die Verwendung von Antidepressiva, insbesondere Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), die als erste Wahl für die Behandlung von Zwangsstörungen gelten. Es gibt auch alte Medikamente wie Trizyklische Antidepressiva und Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) die man eigentlich nicht mehr verschreiben sollte.
Psychotherapeutische Behandlung:
Psychotherapeutische Behandlungen, wie die Verhaltenstherapie und die kognitive Verhaltenstherapie, können sehr wirksam sein, um Zwangsgedanken und -verhaltensweisen zu reduzieren und die Fähigkeit des Patienten zu verbessern, mit Stress und Angst umzugehen. Diese Therapien konzentrieren sich auf die Veränderung von Gedanken und Verhaltensweisen, die die Zwänge aufrechterhalten, und die Förderung von Techniken zur Stressbewältigung und Selbstregulation.
Achtsamkeit:
Achtsamkeitsbasierte Techniken, wie Yoga und Meditation, können ebenfalls hilfreich sein, um die Symptome von Zwangsstörungen zu reduzieren, indem sie helfen, die Aufmerksamkeit des Patienten von den Zwangsgedanken und -verhaltensweisen abzulenken und das Gefühl von Ruhe und Entspannung zu fördern.
Prognose:
Die Prognose für Patienten mit Zwangsstörungen ist insgesamt gut, insbesondere wenn eine frühzeitige Behandlung begonnen wird. Mit einer Kombination aus Medikamenten und psychotherapeutischen Behandlungen können die Symptome signifikant reduziert werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine vollständige Heilung selten ist und eine langfristige Behandlung erforderlich sein kann, um die Symptome unter Kontrolle zu halten.
Weitere Informationen:
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