Generalisierte Angststörung

Generalisierte Angststörung

Die Generalisierte Angststörung (GAS) ist eine langfristige und oft chronische Angststörung, die von übermäßiger und unangemessener Angst begleitet wird. Betroffene haben oft Angst vor zukünftigen Ereignissen und haben Schwierigkeiten, die Angst zu kontrollieren.

Die Symptomatik der GAS umfasst eine Vielzahl von körperlichen und psychischen Symptomen, darunter Herzklopfen, Schwitzen, Zittern, Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Gereiztheit. Auch kann es zu Panikattacken kommen.

Die Diagnosekriterien nach ICD-10 umfassen die Präsenz von übermäßiger und unangemessener Angst, die länger als sechs Monate anhält und die das tägliche Leben beeinträchtigt. Außerdem müssen mindestens drei der folgenden Symptome vorliegen: Unruhe oder erhöhte Erregung, Schwierigkeiten beim Konzentrieren oder Gedankenverfolgung, Erwartung eines schlechten Ausgangs, Muskelspannung oder Schlafstörungen.

Die medikamentöse Behandlung der GAS umfasst in erster Linie die Verordnung von Antidepressiva, insbesondere von Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI). Diese Medikamente können die Symptome der Angst lindern und die Stimmung verbessern. Es gibt auch andere Medikamente wie Benzodiazepine, die jedoch nur kurzfristig eingesetzt werden sollten, da sie Abhängigkeit und Toleranz auslösen können.

Die psychotherapeutische Behandlung der GAS umfasst in erster Linie die Verhaltenstherapie und die kognitive Verhaltenstherapie. Diese Therapien zielen darauf ab, die negativen Gedanken und Verhaltensmuster zu identifizieren und zu verändern, die die Angst aufrechterhalten. Eine Kombination aus medikamentöser und psychotherapeutischer Behandlung ist oft am erfolgreichsten.

Eine wichtige Rolle bei der Behandlung von GAS spielen Achtsamkeitsübungen und meditative Verfahren. 
Achtsamkeit bezieht sich auf die Fähigkeit, im Hier und Jetzt präsent zu sein und die Gedanken und Gefühle bewusst wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten oder zu verändern. Durch die Praxis der Achtsamkeit lernen die Patienten, ihre Angst und Sorgen besser zu verstehen und damit umzugehen. Sie lernen, ihre Gedanken und Gefühle zu betrachten, sie zu akzeptieren und sich nicht von ihnen überwältigen zu lassen.

Meditative Verfahren wie Yoga, progressive Muskelentspannung und Atemübungen können ebenfalls hilfreich sein, um die Symptome einer GAS zu reduzieren. Sie helfen dabei, die Körperwahrnehmung zu verbessern und die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Augenblick zu lenken. Dies kann dazu beitragen, die Angstzustände zu lindern und das Stressniveau zu senken.

In Bezug auf die Prognose ist es wichtig zu betonen, dass GAS in der Regel gut behandelbar ist. Mit einer Kombination aus medikamentöser Therapie, psychotherapeutischen Verfahren und Achtsamkeitsübungen kann eine signifikante Verbesserung der Symptome erreicht werden. Es ist jedoch wichtig, dass die Behandlung regelmäßig fortgeführt wird, um eine Rückfallprophylaxe zu gewährleisten.


Weitere Informationen:

Lesen Sie hier mehr über Ursachen, Verlauf und Behandlung.
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